Schach - Spieltag 1

Ein Schicksalstag – nicht nur für Deutschland?!

 

Lasset die Wahlzüge beginnen! Lasset kluge Köpfe kluge Entscheidungen fällen! Da sieht man wieder mal, wie gut das Schachspiel das wirkliche Leben abbilden kann – oder umgekehrt? Jedenfalls wurden an diesem Tage merkwürdige Entscheidungen getroffen. Aber letztendlich ist es (in unserem Kreise) gut ausgegangen. Hoffen wir, dass auch auf anderem Gebiet das gleiche (oder dasselbe?!) geschieht – spannend wird es auf jeden Fall!

 

Ich hoffe mal sehr, dass Sebastians politische Wahl nicht genauso desaströs wie seine Schachzugwahl im 6. Zug war. Irgendwie hat man den Eindruck, dass Sebastian überhaupt nicht ins Spiel kommt, nicht erkennt, was der Gegner für einen Plan hat, und auch keinen eigenen Plan entwickeln kann. C2-c3 im dritten Zug von Weiß – und Sebastian grübelt wohl, was das (werden) soll. Man hätte sehr sehr aktiv mit d7-d5 dagegen halten können oder mit Sg8-f6 Weiß aufzeigen lassen können, wie er seinen Mischplan aus italienisch und spanisch zu einem vielversprechenden Manöver werden lassen will. Aber d7-d6 sperrt einfach den königlichen Boten auf f8 ein; drei Züge wird das arme Läuferlein auf f8 durch Dd8-e7 letztendlich völlig zubetoniert und letztlich wie ein „Walking Dead“ scheintot auf f8 hermetisch eingeschlossen. Aber vielleicht gibt es ja in dem Schlamassel doch noch einen Ausweg – die 0-0 von Weiß gegen 0-0-0 von Sebastian. Und Sebastian kann sogar den Ausfall eher starten als Weiß. G7-g5 sieht erstmal gut aus, doch Sc3-d5 ist eine hässliche Antwort. Vertreibt Sebastians Dame nach g7. Dort ruht sie eigentlich gut. Guggt nach g2. Jetzt nur noch – mittels g5-g4 - weiter nach vorne stürmen und Dd1-a4 gekonnt übersehen oder zumindest mit dem Mo(sch)narchen nach b8 leise gehuscht, um das arme Bäuerchen auf a7 nicht schutzlos der gierigen Dame zum Fraß vorzuwerfen. Zwei einigermaßen noch lebenserhaltende Maßnahmen liegen also zur Auswahl, doch Sebastian entscheidet sich an diesem Tage (so wie manch anderer Wähler mit unklarem Verstand in diesem Land) quasi für den Suizid: a7-a6 ist der schnellste Weg in den Untergang. Lb5xa6. B7xLa6. Da4xa6+ Kc8-b8, Da6-b5+ Kb8-a8 und aus dem fritz’schen dreizehnzügigen Matt wird ein vierzügiges Matt, das Sebastian sich nicht mehr vorführen lassen will: Der (Schach-)Wahltag beginnt also wenig verheißungsvoll: 0-1

 

Einen Einstand nach Maß (Einstand? Hat er schon (s)einen Einstand gezahlt? „Hallo Siggi! Hast Du schon?!“ J) kann unser Neuzugang Siegfried Grösch auf’s Brett zaubern. Dabei hilft sein Gegner aber (ein klitzeklein-) wenig mit, als er schon im 3. Zug (c7-c6) ein Bäuerchen einstellt. Und wer nicht weiß, dass die Bauern die Seele des Spiels sind, weiß es jetzt! D4xe5 d6xe5, Dd1xDd8+ Ke8xDd8 und schwuppdiwupp: Sf3xe5 – und der Bauer ist Geschichte. Dann noch einige Leichtfiguren verschwinden lassen, eine Schwäche in Be6 ausmachen, dem Gegner kein Gegenspiel zugestehen – das schaut gut aus. Jetzt nur noch sauber zu Ende gespielt und der Sieg ist unser, äh Deiner, Siggi.

 

Christian wählt nicht die spanische Treppe sondern die spanische Eröffnung, allerdings in einer etwas unbekannten Abfolge/Abart, was aber Schwarz mehr zu verantworten hat. Irgendwann präferiert dieser doch tatsächlich b7-b5 nach vorigem a7-a6, was Christian bisl Platz und Zeit im Zentrum überlässt, er dies auch mit d4-d5 nutzt und besetzt. Ende dieses kurzen Zwischenspiels: Zwar ein schändlicher weißer Springer auf a4, dafür die bessere Bauernstruktur für Christian am Damenflügel – genau Christian, da hast Du gut aufgemerkt. Je weniger Bauerninseln, desto besser – in aller Regel J. Die Läuferausflüge nach g5 und c5 mit Zwischenstopp auf e3 sind teileweise nicht das Gelbe vom Ei, verhelfen sie Schwarz doch dazu, nicht nur deine „Angriffe/Vorstöße“ zu bremsen, sondern er darf sich sogar noch entwickeln. Irgendwie fehlte da wohl – trotz des dämlichen Zwischenschachs Dd1-d5+ - die springende Idee.

 

Noch ein Debütant - in Form eines Rückkehres – sitzt bei uns am 7. Brett. Tobias darf sich mit Weiß der spanischen Eröffnung erwehren und tut das mittels der Cordel-Verteidigung Lf8-c5, Ein wahrlich interessante Variante, gespickt mit Feinheiten, die beiden Seiten Möglichkeiten bietet. Doch diesmal nicht so wirklich, sind doch bereits nach 10 Zügen jeweils drei Leichtfiguren und die Dame getauscht. Lc8-g4 passt nicht so ganz ins Cordel’sche System. Der weißfeldrige Läufer bleibt eigentlich lieber gerne länger am Brett. G4 ist da gerne für den schwarzen Königsspringer vorgesehen, der von dort nach f2 und h2 Ausschau hält. Der obligatorische Vertreibungsversuch des Weißen nach seiner eigenen 0-0 durch h2-h3 kann dann durch h7-h5 zu spannenden Verwicklungen führen. Aber so wird diesmal aus dem grundsätzlich scharfen und offenen Spiel schon bald mehr Spiel mit Endspielcharakter, in dem Tobias‘ Bauernstruktur dem weißen Springer mehr Angriffchancen bietet. Da heißt es im Hinblick auf die Felderkontrolle „Obacht“ und „höschde Konzentration“.

 

Über meine Partie legen wir (teilweise) den Mantel des Schweigens. Grundsätzlich eine interessante, weil jenseits von allen Eröffnungsprinzipien, Partie, wird sie letztendlich durch den letzten von 4 gravierenden Fehlern entschieden. Wenn man es also genauer nimmt, hat keiner einen Sieg verdient. Aber einer muss ja der Dumme sein. In diesem Fall war’s ich. Aber der Reihe nach. Da ich nicht gerne gegen mich selber spiele, entsteht in der französischen Verteidigung nach 5 Zügen folgende Konstellation: E2-e4 e7-e6, Sb1-c3 d7-d5, f2-f4 d5xe4, Sc3xe4 Sg8-f6, Se4-g3 Dd8-d4. Bis Se4-g3 habe ich das ja schon öfters gespielt, aber das ist echt ein Ding. Da geht eine Menge Zeit ins Land beim Grübeln. Im 11. Zug bietet mir mein Gegner Remis an und hat schon fast eine Stunde verbraten. Trotz der wenigen Figuren, die derweil auf dem Brett unterwegs sind, ist Gründlichkeit vor jeder Zugwahlentscheidung angesagt. Die Stellung ist tricky; ich kann nicht mehr rochieren, nachdem ich durch Sd5-b4 zu Ke1-d1 gezwungen wurde. Schwarz weiß aber auch nicht so recht weiter und kommt auch nicht wirklich dazu, seine Figuren zu entwickeln. Nach 15 Zügen befinden sich nur seine Dame und ein Springer nicht mehr auf ihren Ausgangsfeldern. Das wird eine interessante Partie werden.

 

Thomas zaubert an diesem Tage wieder. Obwohl, Zauberei ist es nicht, ganz im Gegenteil; solideste Eröffnungskenntnis bzw. Positionsspiel gepaart mit konsequenter Ausnutzung unsauberen taktischen Manövern des Gegners sichern ihm spielerisch (so sieht es einfach auch) einen bravourösen Sieg.

 

Solides Caro-Kann auf beiden Seiten, man fragt sich, wie soll da was passieren. Aber was Thomas halt weiß, ist, dass Schwarz bei Caro-Kann keine Angst haben muss, schnell unter Beschuss zu gelangen. So kann er sich also ruhig aufbauen, seine Springer (auch über Umwege) auf die Schlüsselfelder positionieren, um im rechten Moment mittels f7-f6 mal leise anzuklopfen, wie Weiß denn nun reagieren möchte.

 

Sergey tappt an diesem Tage in die von ihm selbst gestellte sizilianische Alapinfalle. Eigentlich spielt ihm Schwarz in die Hände durch Dd8-g4, was gleichzeitigen Angriff auf die ungeschützten Bauern auf g2 und 34 bedeutet. Was lehren und lernen wir schon als kleines Kind in der Schachtheorie? Richtig! Erst die Springer, dann die Läufer entwickeln. Hätte Sergey also Sb1-c3 seinem Lc1-d2 vorgezogen, wäre wohl Ddl-g4 unterblieben. Denn dann wäre Dd1-b3 eine Bombendrohung gewesen. Bb7, Ta8 und Sb8 wären nacheinander der unsäglich gierigen und gierenden Dame zum Fraße vorgeworfen gewesen, hätte sich Schwarz an g2 und Th1 satt gefressen. Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil – in diesem Falle im Werte eines Springers. Hätte, wenn und aber – Faber! Nach 15 Zügen steht es jedenfalls relativ ausgeglichen. Schwarz hat einen Bauern mehr, aber Sergey das aktivere Spiel. Mal sehen, was er daraus machen kann.

 

Michael darf sich in Slawisch üben und tut das sehr geschickt. Auch wenn sein Damenläufer etwas lange – durch e7-e6 und c7-c6 selbstverschuldet - auf seinem Ursprungsfeld verharren muss, lassen sich die beiden gegenseitig in Ruhe gewähren, den eigenen Aufbau und die Entwicklung voranzutreiben bzw. zu beenden. Irgendwann wird es Michael doch zu ruhig und er ergreift die Initiative durch e6-e5. Und das obwohl er selber noch nicht zu Ende entwickelt ist (Nicht falsch verstehen, natürlich bist Du mind. genauso gut entwickelt wie wir alle J), siehe Lc8 und Ta8; letztgenannter sollte schon mal nach c8 geschwankt sein. Plötzlich ist aus dem geschlossenen System wie aus Zauberhand ein Brett mit viel Raum auf beiden Seiten geworden. Wer vermag das schneller und konsequenter zu nutzen?

 

Guggen wir mal, was Siggi in der Zwischenzeit gewählt hat. Zumindest ist die 5%-Hürde übersprungen – der Mehrbauer ist immer noch ein gesunder Mehrbauer und zum Glück kein Meerbauer geworden. Stattdessen spielt das Siggi grundsolide und unspektakulär zu Ende. Türme auf die offenen Linien, mal auf d6 „Grüß Gott“ sagen, die Türme abtauschen und mit dem Läufer alles an Bauern abgrasen, die einem in den Weg kommen. Zu guter Letzt sind es 4 verbundene (man höre und lese genau: 4 verbundene! Freibauern), die gemächlich nach vorne laufend, den Ausgleich erkämpfen zum 1:1.

 

Bei Christian schaukelt die Partie hin und her. Beide schwarzfeldrigen Läufer schauen sich insgesamt direkt dreimal auf g5/f6 bzw. h6/g7 tief in die Augen – wie bei einem Boxkampf: wer zuerst blinzelt, verliert. Übertragen: wer zuerst tauscht, hat auch sonst Angst. Christian nimmt dann all‘ seinen Mut zusammen und überlässt seinem Gegner die Wahl, die Läufer nach h2-h4 auf g5 abzutauschen. Er hält dem Druck Stand mit f5-f4. Weiß antwortet mit 0-0-0, Schwarz mit Lc8-g4. Weiß könnte mit Td1-d3 die Spannung aufrecht halten, tauscht aber dann doch das Aug- in-Augpaar auf f6 in der Hoffnung, dass Schwarz ihm nach Lg4xSf3 g2xSf3 ihm Angriffsoptionen auf dem Königsflügel eröffnet. Aber so leicht lässt sich Schwarz nicht locken. Schwarz möchte wohl selber auf der f-Linie einen Vorstoß wagen, erwidert Td1-g1 mit Df6-e7, sodass der Springer von f3 nach g5 hüpft. Ein schönes Feld, in der Tat. Die noch verdeckte Aussicht nach h7 ist schon mal gegeben. Könnte was werden in Zusammenarbeit mit Th1. Schwarz zieht f4-f3, will die f-Linie sprengen und seinem Turm eine Menge Gewicht auf der f-Linie verschaffen. Das gelingt auch, aber zu welchem Preis? Das war eine schlechte Wahl, aber noch nicht die schlechteste an diesem Tage. Christian rechnet und zählt ab. „1, 2, 3, des is ja fei(n).“ Zur Kontrolle nochmals abgezählt, dann geht’s los: g2xf3 Lg4xf3, Sg5xLf3 Tf8xSf3. So, und wer jetzt aufgemerkt hat, kann den kommenden Zug vielleicht erahnen…. Mal den Blick nach links oben Richtung Brettmitte und dann nach ganz links oben schwenken lassen. Da steht jetzt ein Türmchen alleine auf der Grundreihe, wie eine verlassene Hütte den Stürmen und den Unwetter am Ufer ausgesetzt. Der Sturm kommt, ein Orkan: Dd5xTa8+ und der Vorhang fällt zum 2:1.

 

Bei Tobias wird das wirklich ein hochtaktisches Geplänkel. Etwas, was Tobias nicht so wirklich schmecken soll. Ist er doch eher der Kombinationsspieler, der gerne mit offenem Visier agiert. Aber so kommt er nicht weiter, der Läufer ist dem Springer unterlegen und die Türme tauschen bei der schlechteren Bauernstruktur mit zwei Doppelbauern ist auch nicht angeraten. Eine Schwäche bei Weiß erkennt Tobias, der rückständige Bauer auf d3. Also auf der Königsflanke sichergestellt, dass da nix passieren und Weiß nicht durch blöde Schachgebote einen Bauern mopsen kann; dann die Türme auf der d-Linie verdoppeln. Durch c5-c4 sieht sich Weiß zu d3xc4 nebst doppeltem Turmtausch auf d2 motiviert. Ergebnis: Immer noch zwei schwarze Doppelbauern auf der c- und f-Linie, ein Springer, der dem Läufer wohl immer noch etwas überlegen ist, aber ein möglicher Gewinnweg ist so leicht nicht zu sehen. Also reichen sich die beiden letztendlich die Hände zum 2 ½:1 ½.

 

Meine Partie ist echt spannend und zum Kopfschütteln gleichzeitig. Jener vorgenannter 15. Zug war der erste mehrere Fehler in der Partie. Schwarz hätte nach g2-g4 seinen Springer von f5 auch nach d4 ziehen können, wählte aber d6. Problem an diesem Zug. Der eigens nach f8 zurückbeorderte Läufer überdeckt nun nicht mehr c5. Und das ist doch ein wunderprächtiges Feld für meinen Bauern, der dann die Dame auf b6 bedroht. Mitdenkende Leser registrieren sofort meine Blitzwahl nach Sf5-d6. Genau! C4-c5 mit Gardé und Angriff auf den Springer. „Schmatzebello!“ Ein Springer für meinen Bauern – die Partie ist gelaufen. Denkste! Wieder ein Fall von „Denkste“! Nur zwei Züge später bin ich mit Gehirnkapriolen dran. D6-d5 greift meinen Springer an, aber wenn ich Ta1-c1 wähle, greife ich seine Dame an, also muss er sich um diese zunächst kümmern. Manchmal schlägt das Hirn echte Kapriolen. Er guggt verdutzt, um dann blitzartig d5xSe4 auf’s Brett zu zaubern.  Denn mein Tc1xDc6 ließe e4xDf3 folgen und dann würden Turm und ein Springer angegriffen sein. Also geht nur Df3xe4 Dc6xDe4, d3xDe4. Also alles wieder auf „0“. Und das bei immer fortschreitender Zeit und nicht wirklich guter Mannschaftsaussicht. Irgendein Gewinnweg muss her. Nur den in der frustrierten Situation erkennen. Vor lauter Frust unterlaufen mir noch Züge, die mich zwei Bauern kosten; jetzt kämpfe ich um ein Remis. Nur eine kleine Option ergibt sich mir – die offene g-Linie. Sein Läufer auf h5 (zum Glück nicht auf g6), mein Turm auf g2 und mein Springer krabbelt nach d5, droht also Sd5-f6+ mit Läufergewinn. Das sieht er und zieht seinen König nach f8. Übersieht oder unterschätzt aber Lb2-a3+. König also wieder zurück nach g8 und Sd5-f6+ gewinnt den Läufer. Noch drei Züge und nach Springerschach wird der nächste Schwachpunkt auf f7 ins Visier genommen, was nochmals mind. einen Bauerngewinn mir sichert. Auch wenn meine Eröffnungswahl an diesem Tage nicht die beste war, steht es nun 3 ½:1 ½.

 

Manch einer (nicht nur von uns) hätte sich schon längst an dem wehrlosen b2-Bauern bedient, um dann Ärger auf der b-Linie zu bekommen. Nicht so Thomas, der wartet ruhig und gelassen ab und nutzt das ungenaue Se3-g4 (statt e5xf6) gnadenlos aus. In den nächsten 11 Halbzügen verschwindet zehnmal eine Figur oder ein Bauer vom Brett. Und da auch ein Schachgebot durch Tc8xTc1+ den Weißen ereilt, ist letztendlich nicht nur der b2-Bauer sondern auch der weiße e5-Bauer ein Opfer der Rundé’schen Kombinationsgabe geworden. Da hat sich die Zeitinvestition wahrlich gelohnt Wenige Züge später ist auch noch das Kümmerli auf a3 verköstigt und Weiß kämpft noch leise ums Remis. Wäre es kein Mannschaftskampf gewesen, hätte er wohl längst aufgegeben. Aber so dauert es noch ein wenig, bis dann der Mannschaftssieg wirklich feststeht: 4 ½:1 ½.

 

Sergey versucht mit allen Mitteln, mehr als einen positionellen Vorteil zu erlangen. Aber wie das häufig so ist, will man eine remisliche Partie gewinnen, geht der Schuss nach hinten los. Und solche intensiven Angriffsbemühungen bergen oftmals die Gefahr, dass die eigene Basis bzw. deren Schutz aus den Augen verloren wird. In diesem Fall kostet diese Strategie der Stütze des weißen Spiels, Bd4, das Leben. Statt mit Ld2-e3 diesen evident wichtigen Vorposten zu stützen, erweist sich Ld2-g5 als schlechteste Wahl des Tages. Zwei Minusbauern, darunter ein Freibauer auf d5 und die Messe ist gelesen. Da helfen keinerlei Varianten mehr. Sergey ist verloren (Deutschland auch?!) – 4 ½:2 ½.

 

Michaels Partie wird spannend. Sein Lc8-e6, gefolgt von Dd8-c8 (der Turm auf a8 darf immer noch nicht mitspielen, böse böse Welt!) macht Weiß nicht hellhörig und so schlägt das (Un-)Heil nach Ld2-c3 bei Weiß auf h3 ein. Le6xh3, g2xLh3 Dc8xh3, Lc3xLe5 TebxLe5, Se2-g3 Sf6-g4 und Stimmung ist angesagt. Schaut schon gefährlich aus, was Schwarz da vorhat, aber Weiß hält dagegen, kann jedoch nicht verhindern, dass Michael nach Sg4xe3, f2xSe3 Dh3xSg3 dem Materialausgleich ziemlich nahekommt. Drei Bauern für einen Läufer, das könnte ein guter Tausch sein, falls man die rechte Fortsetzung wählt. Zunächst ist es die rechte Fortsetzung, doch nach Tc1-d1 im 29. Zug wählt Michael (leider) falsch, sieht nur noch Droh- und Hirngespinste – Td2-d8+ Kg8-h7, e4-e5 mit Quasimatt durch Abzugsschach. Also diesem Hirngespinst ein Riegel vorgeschoben durch g7-g6. Leider erkennt nun Weiß die Gefahr noch rechtzeitig. Td2-f2 und der einfache Gewinnweg (ein Zug früher ausgeführt, hätte gereicht) Te6-f6+ mit baldigem Gewinn (Turmopfer von Michael gewinnt die weiße Dame) ist Geschichte. So kommt, was kommen muss. Ein ursprünglich schlechter Zug wird durch das gegnerische Nichtausnutzen zum starken Zug. Und nachdem Michael die Damen tauschen muss, ist seine Bauernmacht nur noch ein Mächtlein und v. a. zu weit entfernt vom Paradies. Und gegnerischer Turm und Läufer machen das, was sie am besten können. Sie quälen König und Bauern, bis Michael nicht mehr mag. Endstand: ein knapper aber wohl doch verdienter Sieg mit 4 ½:3 ½.

Das wird dieses Jahr eine knüppelharte Spielzeit. Konnte man vergangene Spielzeit noch davon ausgehen, dass es mit Prichsenstadt und SV Würzburg 1865 IV zwei Abstiegsfavoriten gab, kann man das diese Spielzeit wahrlich nicht sagen. Wertheim als Absteiger, mit Erlenbach und Rieneck/Ruppertshütten ist ebenfalls zu rechen und die altbekannten Widersacher. Da brauchen wir in jedem Spiel die ziemlich beste Aufstellung, um die Klasse halten zu können. Ich appelliere an Euch alle, kommt zum Training, spielt und übt und haltet Euch die Spieltermine frei. Wir werden jeden Punkt brauchen!

 

 

Kreisliga 2017/2018, 01. Spieltag – 24. September 2017

TSV Lengfeld/Schernau (1494)

4,5

-

3,5

SF Burgsinn (1507)

Thomas Rundé (2005)

1

 

0

Frank Schilling (1762)

Matthias Hofmann (1719)

1

-

0

Harald Jäger (1732)

Michael Eyring (1548)

0

-

1

Werner Kistner (1632)

Sergey Melnikov (1349)

0

-

1

Armin Hirschmann (1619)

Sebastian Kraft (1434)

0

-

1

Peter Herold (1467)

Christian Göpfert (1338)

1

-

0

Richard Schelbert (1303)

Tobias Neumann (1324)

½

-

½

Sieghard Hirschmann (1267)

Siegfried Grösch (1227)

1

-

0

Alf-Bodo Graf (1267)

 

SV Germania Erlenbach (1593)

4,5

-

3,5

ESV Gemünden (1490)

Jürgen Liebler (1737)

1

-

0

Thomas Wisniewski (1581)

Thomas Hettinger (1679)

1

-

0

Stefan Hausner (1693)

Erich Gloß (1675)

½

-

½

Rainer Glück (1616)

Markus Rauth (1631)

1

-

0

Manfred Seubert (1532)

Dr. Carsten Pohl (1555)

0

-

1

Herbert Ruppert (1594)

Gerhard Pfister (1543)

1

-

0

Sebastian Meyer (1338)

Sven Reitmeier (1452)

0

-

1

Alexander Böck (1319)

Stefan Liebler (1453)

1

-

0

Fabian Schumm (1230)

 

SC Kitzingen III (1619)

4

-

4

SG Burggrumbach/Bergtheim (1651)

Moritz Basel (1713)

½

-

½

Rudolf Lang (1766)

Klaus Volkamer (1747)

1

-

0

Samvel Hovhannisyan

Danny Wohlgemuth (1506)

0

-

1

Matthias Ziegler (1661)

Ralph Müller (1544)

0

-

1

Willi Meister (1661)

Sebastian Schmied (1389)

0

-

1

Thomas Heller (1637)

Martin Tröge (1271)

½

-

½

Thomas Kraus (1521)

Wolfgang Walther (1052)

0

-

1

Hagen Münster (1336)

Magnus Valentin (kl.)

0

-

1

Thomas Wieland

 

Rieneck/Ruppertshütten (1586)

5

-

3

SC Unterdürrbach (1513)

Hartmut Bausewein (1511)

0

-

1

Gerhard Münch (1902)

Martin Bechold (1602)

0

-

1

Ludwig Ecker (1804)

Hermann Klein (1636)

1

-

0

Manuel Oechslein

Hermann Marx (1521)

1

-

0

Michael Gorg (1585)

Sebastian Inderwies (1431)

0

-

1

Jürgen Diehm (1305)

Norbert Schönmann (1434)

1

-

0

Dieter Metzger (1420)

Wilhelm Mantel (1417)

1

-

0

Gregor Blum (1061)

Fritz Rugel (1332)

1

-

0

 

 

SK Wertheim (1635)

5,5

-

2,5

Spvgg Stetten III (1549)

Gilbert Volpert (1925)

0

-

1

Sebastian Kunert (1780)

Viktor Fink (1770)

½

-

½

Sascha Steiner (1819)

Jürgen Bromme (1764)

½

-

½

Thomas Kunert (1670)

Dr. Herbert Schmid (1602)

1

-

0

Ulrich Wohlfart (1555)

Mehmet Hodcic (1643)

1

-

0

Noah Schmitt (1539)

Julius Michel (1510)

1

-

0

Luca Steiner (1375)

Volker Stieff (1417)

½

-

½

Kai Öhring (1266)

Nikolaj Schadura (1447)

1

-

0

Wolfgang Weisenberger (1365)

 

1.

Rieneck/Ruppertshütten

10,5

:

5,5

4

:

0

2.

SV Germania Erlenbach

10,0

:

6,0

4

:

0

3.

SK Wertheim

9,5

:

6,5

3

:

1

4.

SG Burggrumbach/Bergtheim

9,5

:

6,5

2

:

2

5.

SF Burgsinn

8,5

:

7,5

2

:

2

6.

Spvgg Stetten III

8

:

8

2

:

2

7.

TSV Lengfeld 1876/SF Tarrasch Schernau

7

:

9

2

:

2

8.

SC Kitzingen III

6

:

10

1

:

3

9.

SC Unterdürrbach II

6

:

10

0

:

4

10.

ESV Gemünden

5

:

11

0

:

4

 

 

3. Runde am 12.11.2017 um 14 Uhr 00 Treffpunkt: 13 Uhr 00

1 SK Wertheim- Rieneck/Ruppertshütten

2 Spvgg Stetten III - SC Kitzingen III

3 SG Burggrumbach/Bergtheim - Lengfeld/Schernau

4 SF Burgsinn - SV Germania Erlenbach

5 ESV Gemünden - SC Unterdürrbach

 

Brett 1: Rundé, Thomas ?

Brett 2: Hofmann, Matthias

Brett 3: Eyring, Michael

Brett 4: Melnikov, Sergey

Brett 5: Kraft, Sebastian

Brett 6: Göpfert, Christian

Brett 7: Neumann, Tobias

Brett 8: Grösch, Siegfried

Brett 9: Schönmann, Peter/Gorg, Helmut

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